Die Thingstätte auf dem Heiligenberg ist ein Beispiel für nationalsozialistische Architektur.
Die Thingstätte wurde von 1934-35 vom Reichsarbeitsdienst und Heidelberger Studenten erbaut. In den 56 Zuschauerreihen, die 25 Meter schräg ansteigen, fanden bei der Eröffnung 20.000 Menschen Platz. Eröffnet wurde die Feierstätte am 22. Juni 1935 von Propagandaminister Joseph Goebbels. Die Thingstätte soll auf einem angeblichen germanischen Kultplatz errichtet worden sein, womit sie als Bestandteil der nationalsozialistischen Blut- und Boden-Mystik ausgegeben wurde. Die Bühne sollte vor allem für Propagandaveranstaltungen genutzt werden. Doch schon bald verloren die Nationalsozialisten das Interesse an der Anlage. Während des Zweiten Weltkriegs war die Thingstätte weitgehend ungenutzt und danach ließ man sie weitestgehend verfallen.