Wolfgang Rihms Tod im Sommer 2024 hat in der Musikwelt nicht nur Bestürzung und tiefe Trauer ausgelöst, er hat auch eine immense Lücke gerissen. Die kaum begreifbare Produktivität des Komponisten, sein zugleich sinnlicher und intellektuell scharfer Zugang zu allem Ästhetischen und nicht zuletzt die schiere geistig-physische Präsenz des Menschen Rihm: All dies fehlt nun. Weit und breit sind keine Instanzen erkennbar, die die Sehnsucht nach solchen Kräften befriedigen könnten.
So präsent Rihm über Jahrzehnte im Kulturleben nicht nur der Bundesrepublik war, so still ist es nun plötzlich um ihn geworden. Der Heidelberger Frühling, dem Wolfgang Rihm über die Jahrzehnte eng verbunden war – erst im Januar 2022 wurden hier sämtliche Streichquartette aufgeführt – ehrt den Meister nun mit einem Festtag: ‚Ein Fest für Wolfgang Rihm‘ beinhaltet hochkarätige Aufführungen seiner Werke und pointierte Wortbeiträge. Das Publikum und die vielen Weggefährt*innen des Komponisten sind zur Begegnung und gemeinsamen Erinnerung eingeladen.
Der Festtag startet mit der Aufführung von Rihms wegweisender Musik für drei Streicher von 1977. Ilya Gringolts, renommierter Geiger und Kammermusikvirtuose, Lawrence Power, preisgekrönter Bratschist, und Nicolas Altstaedt, gefeierter Cellist und Interpret zeitgenössischer Musik, präsentieren das dreiteilige, knapp einstündige Meisterwerk des damals 25-jährigen Komponisten, das völlig quer zum damaligen Zeitgeist der Neuen Musik stand. Rückblickend zeigt sich, wie viele charakteristische Elemente des späteren Rihm bereits 1977 angelegt waren.
16 – 17.15 Uhr
Auch im Rihm Pass buchbar (beinhaltet alle drei Veranstaltungen des Tages)